50 Millisekunden. Das ist die Zeit, die eine durchschnittliche Person braucht, um sich eine Meinung über eine Website zu bilden. Kurzum: Mit einem zeitgemäßen Design und einem reibungslosen Nutzererlebnis stehen und fallen die Besucherzahlen – und damit auch die Umsätze deines Unternehmens.
Wenn also die Absprungrate steigt, die Content-Strategie versagt oder deine Kund:innen nach neuen Ansprechpartnern Ausschau halten, ist es an der Zeit, dass du dir Gedanken über einen Relaunch deiner Website machst.
Eine komplette Neuorientierung der eigenen Internetpräsenz kann jedoch jede Menge Tücken mit sich bringen, schließlich müssen dabei viele Aspekte berücksichtigt werden: Das Design soll ansprechend und die Navigation intuitiv sein. Zusätzlich muss die Suchmaschinenoptimierung beachtet werden. Vor allem für Unternehmen ohne eigene IT-Expertise kann diese Herausforderung ganz schön überfordernd sein.
Im Folgenden geben wir dir deshalb ein paar Dos & Dont’s mit auf dem Weg, die dir helfen können, einen Fahrplan für deinen Relaunch zu erstellen und entspannt den Überblick zu behalten.
Relaunch vs. Redesign: Das musst du wissen
Mit einem Website-Relaunch willst du deine Webauftritt optimieren. Ein Relaunch umfasst eine optische Modernisierung sowie wie die inhaltliche und technische Anpassung an die neusten digitalen Standards. Inhalte wie die grundlegende Seitenstruktur, das Menü und das Grundkonzept bleiben bei einem Relaunch erhalten. Ein Redesign hingegen meint die komplette Neugestaltung einer Website. Diese wird im Zuge eines Redesigns vollständig neu konzipiert und im Zweifel sogar anhand einer komplett neuen Struktur aufgebaut und designt.
Was kostet ein Relaunch?
Wenn du einen Website-Relaunch durchführen möchtest, musst du dafür natürlich ein gewisses Budget einplanen. Wie hoch die Kosten für einen Website-Relaunch ausfallen, lässt sich nicht pauschal beziffern. Einflussfaktoren können u.a. sein:
Ziele des Website-Relaunch
Welches CMS willst du nutzen?
Wie modern ist deine verwendete Technik?
Umfang des Relaunches
Sollte ich eine neue Website ankündigen?
Wir halten es für sinnvoll, den Relaunch deiner Website im Vorfeld anzukündigen, damit deine Kund:innen wissen, was sie erwartet und nicht im Zweifel denken, sie wären auf der falschen Website gelandet. Lass sie außerdem wissen, wann sie mit dem neuen Look rechnen können. Du kannst dafür zum Beispiel eine “Coming Soon”-Seite zu deiner aktuellen Website hinzufügen und den Relaunch per E-Mail-Marketing und auf Plattformen wie Instagram, Twitter und Linkedin bewerben.
Fünf wichtige Schritte für den Relaunch einer Website
Im Fokus eines Relaunch stehen die Bedürfnisse deiner Kund:innen. Ziel eines Relaunches ist deshalb auch besonders die Verbesserung der User-Experience und die damit verbunde Customer Journey. Ein Relaunch führt im besten Fall zu mehr Reichweite, Traffic und einem besseren Suchmaschinenranking. Im Folgenden haben wir dir davon ausgehend die fünf strategisch wichtigsten Schritte für einen Neuaufbau deiner Website aufgelistet und hoffen, dass sie sie dir weiterhelfen:
1. Der Status Quo
Damit dein Relaunch erfolgreich wird, musst du wissen, wo du derzeit mit deiner Website stehst. Beim sogenannten Benchmarking überprüfst du zunächst die aktuellen Besucherzahlen, die Absprungrate und die durchschnittliche Verweildauer der potenziellen Kund:innen auf deiner Website, sowie die Zahl der Anmeldungen, Konversionen und die Seitengeschwindigkeit (Bulletpoints besser). Anhand der erfassen Daten kannst du Schlüsse über den Erfolg deiner Website-Relaunch-Strategie ziehen. Sie helfen dir zu erkennen, wo du dich verbessern kannst und wie viel Mehraufwand du dafür betreiben musst.
Auch ist es sinnvoll eine Analyse der größten und erfolgreichsten Konkurrenz durchzuführen:
Wie viel Traffic erhalten sie für ähnliche Seiten?
Welche Strategien setzen sie ein?
Wie viel und welche Art von Inhalten auf ihrer Website werden in den sozialen Medien geteilt?
All das sind relevante Fragen, denen du nachgehen solltest. Natürlich solltest du die Websites deiner Wettbewerber nicht eins zu eins zu kopieren, aber die Betrachtung von Best-Practice-Beispielen kann dir helfen, verschiedene Aspekte erfolgreiche speziell an dein Unternehmen anzupassen. Genauso sinnvoll ist es deshalb auch, die Schwächen der Wettbewerber zu analysieren: Was fehlt auf den jeweiligen Websites? Kann dein Unternehmen genau diese Lücken mit deiner neuen Website schließen?
2. Stecke dir Ziele
Wenn du weißt, wo die Schwachstellen deiner Website liegen und wie sie im Branchenvergleich abschneidet, kannst du dir Gedanken machen, welche konkrete Ziele (KPIs) du mit einem Relaunch erreichen willst. Möchtest du eine größere Reichweite erreichen oder mehr Leads generieren, die allgemeine Sichtbarkeit verbessern oder gar die gesamte Positionierung verschieben?
An dieser Stelle solltest du vor allem zwei Dinge beachten:
Die Ziele müssen realistisch sein: Als regionales Kleinunternehmen wirst du wohl kaum auf Platz Eins der organischen Suchergebnisse bei Google landen können, wenn deine Hauptkonkurrenten Amazon oder Facebook heißen.
Priorisiere deine Ziele: So verführerisch es auch sein mag, beim Neustart eine Website online zu stellen, die in jederlei Hinsicht performt – es macht wenig Sinn, die oben genannten Ziele auf einen Schlag erfüllen zu wollen. Führe dir stattdessen vor Augen, welche konkreten Mängel zum geplanten Relaunch geführt haben, und arbeite die damit verbundenen Ziele nach und nach ab.
3. Höre dir an, was die Besucher:innen zu sagen haben
Wenn User eine Website besuchen, hinterlassen sie einen digitalen Fußabdruck. Alles, was sie auf der Website tun, kann vollständig nachverfolgt werden. Du kannst beispielsweise Google Analytics nutzen und bestimmten Seiten-Tags hinzufügen, um zu sehen, woher die Nutzer:innen kommen, wohin sie auf der Website klicken, welche Aktionen sie durchführen und vieles mehr. Um effektiv Leads zu generieren, ist es deine Aufgabe ihren Weg zu verfolgen und zu sehen, wie gut sie durch die Hauptseiten der Website geführt werden oder geführt werden können.
Auch durch direktes Kundenfeedback kannst du herausfinden, welche Seiten Probleme verursachen oder einfach schwer zu navigieren sind. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass dein Kunde bei dem Besuch deiner Website Fragen zu Preisen oder Produktdetails hat und diese Information nicht findet.
Biete den Kund:innen die Möglichkeit, dich über solche Mängel mit Hilfe von Chatbots, persönlichen Anrufe und E-Mails zu informieren oder ihnen weitere Fragen zu den angebotenen Dienstleistungen zu beantworten. Das kann die Conversion-Rate erhöhen und die Zahl der Kaufabbrüche verringern.
4. Erstelle das Website-Konzept
Sobald du weißt, wo die Reise deines Website Relaunches hingehen soll, kannst du dich der Architektur der Website zuwenden. Unter das Website-Konzept fallen die (Website-)Struktur, Design und die Suchmaschinenoptimierung.
Plane die Struktur deiner Website
Eine Website ist für Erstbesucher:innen Neuland und ob sie wiederkommen, hängt davon ab, wie gut sie sich auf deiner Website zurechtfinden. Es ist deshalb wichtig, eine sinnvolle und übersichtliche Struktur zu entwerfen.
Erstelle dafür am besten eine Liste mit neuen Seiten, die du der Website hinzufügen möchtest und überlege, welchen Mehrwert sie für die Besucher:innen und deine Marke haben werden. Gruppiere die neuen und bereits bestehende Seiten anschließend in Clustern und verknüpfe alle Seiten miteinander. Für eine optimale Customer Journey sollten alle Seiten deiner Website wie ein Spinnennetz ineinandergreifen. Erstelle deshalb Links zwischen den einzelnen Seiten, um die Navigation zu erleichtern. Auf diese Weise können potenzielle Kund:innen leicht auf eine strukturierte Liste verwandter Seiten zugreifen und schneller verstehen, was sie von dir und deinem Unternehmen erwarten können.
Auch prominent platzierte CTAs, also Call-To-Actions, sollest du bei der Website-Struktur berücksichtigen. Diese können ebenso helfen, Besucher:innen zu der gewünschten Seite oder dem gewünschten Ergebnis zu führen.
Sorge außerdem dafür, dass die Interessent:inen, die auf deiner Website landen, uneingeschränkten Zugang zu allen wichtigen Informationen haben. Manchmal reichen dafür die FAQs und Info-Seiten nicht aus. Es ist deshalb sinnvoll, in der angepassten Struktur deiner Website zusätzlich zum Beispiel einen Blog mitzudenken und einzuplanen.
Überlege, auch auf welche KPIs die einzelnen Seiten konkret einzahlen sollen, und lege hier zusätzliche Ziele in Bezug auf Besucherzahlen und Konversionen fest.
Entfernte oder verbessere letztendlich die Seiten deiner Website, die dir nicht dabei helfen, deine KPIs zu erfüllen. Vergiss nicht, auch die verbesserten Seiten in deine Customer Journey aufzunehmen und wo immer sinnvoll organische Verlinkungen zwischen ihnen zu setzen.
Erstelle einen Design-Leitfaden
Nicht nur die Struktur und die damit verbundene intuitive Navigation, sondern auch das Design deiner Website ist für die Besucher:innen entscheidend. Die Trends bezüglich ästhetischer Anforderungen ändern sich schnell, weshalb ein Relaunch der optimale Zeitpunkt ist, um die optische Gestaltung an den Zahn der Zeit anzulehnen.
Erstelle oder überarbeite dafür unbedingt deinen individuellen Marken-Styleguide. Dieser sollte nicht nur grundlegende Designelemente wie Abstände, Schriftarten und Farben beinhalten, sondern auch eine detaillierte Beschreibung der Buyer-Persona, sowie das gewünschte Markenstanding berücksichtigen.
Achte außerdem darauf, dass das Design responsive und für alle Geräte geeignet ist.
Biete den Besucher:innen eine saubere, leicht verständliche Benutzeroberfläche. Das Design sollte die Besucher nicht verwirren, sondern sie ansprechen und sie durch die Struktur deiner Website führen. Entwirf dafür auch Website-Wireframes, Style-Tiles und das Frontend-Gesamterlebnis, um den potenziellen Kunden ein abgerundetes und komplettes UI/UX-Erlebnis zu bieten.
SEO - Bleib auf dem neuesten Stand der Technik
53% deines gesamten Website-Traffics kommt aus organischen Quellen. Auch die optimal strukturierte Website bietet also keinen Mehrwert, wenn sie nicht gefunden wird. Das bedeutet auch, dass der Erfolg deines Website-Relaunches größtenteils davon abhängt, wie gut du in den Suchergebnissen, SERPs (Search Engine Result Pages), abschneidest. Für eine ideale Suchmaschinenoptimierung musst du dich an den Best-Practices der Branche orientieren. Hier ist ein kurzer Überblick darüber, wie du die Suchmaschinenoptimierung einer Website verbessern kannst:
Platziere dich für Keywords mit hohem Suchvolumen. Vergleiche die Suchbegriffe mit denen deiner Konkurrenten und finde heraus, ob es eine Möglichkeit gibt, sie zu übertreffen.
Sieh dir die vorgeschlagenen Suchbegriffe an, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wonach Menschen rund um das relevante Thema suchen.
Stelle fest, ob die Seiten der Website der Suchabsicht des Suchbegriffs entsprechen, für den du die Website ranken willst. Vergleiche dafür die Websitebesuche mit der Conversion.
Entferne Seiten welche keinen Mehrwert für die Besucher:innen der Website bieten oder keine Leads generieren.
Lerne von den Inhalten, die auf deiner Website am besten funktionieren. Jeder Trick, jede Strategie, jedes Muster oder jeder Trend, den du bei der Erstellung dieser Inhalte angewandt hast, kann auch für zukünftige Inhaltsstrategien nützlich sein.
Baue Backlinks auf, indem du dich mit Leuten aus der Branche, in Nischengemeinschaften und Foren sowie in den sozialen Medien vernetzt.
5. Nutze A/B-Tests
Egal, ob du eigene interne Entwickler:innen oder speziell externe Expert:innen mit dem Relaunch deiner Website beauftragst, ist es sinnvoll, dass du während der Entwicklungsphase das Benchmarking als Grundlage nutzt, um A/B-Tests durchzuführen. Das ist besonders dann hilfreich, wenn du ein neues Design oder eine neue Struktur für die Website entworfen hast und diese mit deinen aufgezeichneten KPIs vergleichen möchtest, um deren Auswirkungen auf das gesamte Nutzererlebnis der Website zu messen.
Führe vor dem Relaunch der Website außerdem A/B-Tests auf verschiedenen Geräten durch, um festzustellen, ob das neue Design der Website auf verschiedene Bildschirmgrößen reagiert und responsive ist. Teste auch die Leistung der Website auf verschiedenen Browsern, um zu prüfen, ob die Geschwindigkeit gleich bleibt und Text- und Bildauflösungen beibehalten werden.
Website Relaunch: Diese Dos & Dont’s solltest du außerdem beachten
Du bist so weit, dass du mit der Relaunchplanung deiner Website beginnen kannst. Damit der Relaunch gelingt, solltest du noch ein paar weitere Aspekte beachten:
Schluss mit schlechtem Content!
Guter Content ist mehr als eine Ansammlung von Keywords. Während du die Relaunch-Strategie für deine Website planst, vergiss deshalb nicht, die alten Inhalte zu sichten und herauszufinden, welche Inhalte überarbeitet, beibehalten oder verworfen werden sollten. Du wirst feststellen, dass einige der Inhalte immer funktionieren, viele aber sprachlich, technisch oder faktisch im Laufe der Zeit angepasst werden müssen. Einige Inhalte werden auf deiner Website bislang sicher auch komplett fehlen und müssen deshalb neu erstellt werden.
Sackgasse? Repariere defekte Links
Nichts ist ärgerlicher, als beim Anklicken eines Links eine Fehlermeldung zu erhalten. Kaputte Links, die den Fehler 301 oder 404 anzeigen, hinterlassen nicht nur einen schlechten Eindruck, sondern ruinieren auch die Customer Journey der Website-Besucher:innen. Repariere deshalb bei einem Website-Relaunch defekte Verlinkungen.
Erleichtere dir deine Arbeit mit Tools und Plugins
Wenn du WordPress als CMS verwendest, gibt es viele Plugins, die defekte Links aufspüren und beheben können. Auch gibt es Plugins, mit denen du zeitgemäße Pop-ups oder Slider erstellen kannst, um Leads zu generieren.
Themencluster erstellen
Du hast auf deiner Website bereits einen Blog angelegt oder möchtest diesen in deine zukünftige Website integrieren? Wenn du eine Gruppe von Artikeln zu einem bestimmten Themenkomplex verfasst hast, kann es sinnvoll sein, diese in Form eines Ebooks zusammenzustellen und dieses mit Hilfe von Plugins bewerben Pop-ups, indem du beispielsweise kostenlose Downloads im Tausch gegen eine Newsletter-Anmeldung anbietest.
Das Erstellen von Themenclustern ist eine großartige Content-Strategie, vor allem wenn du weißt, wie du sie auf verschiedene Arten einsetzen kannst. Denke daran, einen Artikel als Startseite oder Überblick zu verfassen und verwandte Artikel zum selben Thema zu verlinken, damit die Leser:innen alle verwandten Inhalte an einem Ort finden können. Das funktioniert am besten mit allen zeitlosen Inhalten deiner Website.
Die Überarbeitung von Inhalten vor dem Relaunch deiner Website ist außerdem eine großartige Möglichkeit, deine (potenziellen) Kund:innen zu beeindrucken und ihnen zu zeigen, dass deine Website-Relaunch-Strategie ein ganzheitlicher 360-Grad-Ansatz war, um ihnen frische und aktualisierte Inhalte mit dem besten Nutzererlebnis zu bieten!
Fazit
Deine Website-Relaunch-Strategie entscheidet über das zukünftige UI/UX-Erlebnis auf deiner Website. Geht der Relaunch schief, verlierst du nicht nur Besucher:innen, sondern auch Zeit, Ressourcen und im schllimmsten Fall sogar deinen Ruf.
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